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HV Calau – TSV Germania Massen 32:30 (10:16)

Der Name der Veranstaltung war Gesetz und zugleich die beste Umschreibung für das, was den beiden Vereinen an diesem Samstag bevorstand. Selbst der Tatort am Sonntag in der ARD kann nicht mehr Spannung erzeugen, als das was die Mannen des HV Calau in ihrem Vorvorletztem Heimspiel der Saison erspielten. Im Spiel zuvor machten es die Frauen vor, die Spannung bis zur letzten Minute aufrecht zu erhalten und mit einem Unentschieden gegen den TSV Germania Massen, vorzulegen.
Dann hieß es um 18:15 Uhr, auf zur Revange für das 31:26 verlorene Hinspiel. Der Gast zog zuvor schon mal alle Register der “kleinen Seitenhiebe“ und kam unter anderem nach zweimaliger Aufforderung durch die Schiedsrichter erstmal verspätet und nach dem Gastgeber, aus der Kabine. Aber dies ist ja für diese Mannschaft bekannt. Dann konnte es also losgehen und so versuchte der HV Calau, alle Vorsätze und Maßgaben die man sich vor dem Spiel gab, einzuhalten. Soweit ging der Plan auch auf, ein abwechslungsreiches Hin und Her mit Fehlern auf beiden Seiten und den wieder vergebenen Chancen auf der Calauer Seite brachte es bis zur ersten Verwarnung mit einer gelben Karte in der 8. Minute, auf ein 03:03 und bis zur ersten 2 Minuten Strafe in der 14. Minute auf ein 04:06. So lief man dann weiter 8 Minuten einem stätigen Abstand von 2 – 3 Toren hinterher. Doch die 22. Minute hatte es in sich. Wie im Hinspiel, als es dort die 42. Minute betraf, kam alles auf einmal zusammen. Mit Unterstützung der Unparteiischen verließ die Mannschaft ihre Linie und bekam eine Strafe nach der anderen. Ob nun gerechtfertigt oder nicht, das spielt hier und jetzt keine Rolle mehr, jedoch zeigt auch die Statistik, das in einem nicht hart gestaltetem Spiel die Strafen jedoch einseitig verteilt wurden. Ab diesem Zeitpunkt musste man nicht nur auf seinen Rückraum Links Ralf Rexhäuser verzichten, es wurde vom Schiedsrichter auch auf der Bank Platz gemacht. So, wie auch am 20.10.2018, nahm dann das Spiel (s)eine Wendung, doch diesmal hatte der HVC noch 40 Minuten vor sich. Einige Minuten sah es sehr Licht in den Reihen der Spieler auf dem Platz aus, weil der HVC mit 2 Feldspielern die Fahnenstange hoch hielt. Diese Zeit konnte zwar der TSV nicht nutzen, um sich abzusetzen, aber die anschließende Hektik und mit Hilfe der Strafzeiten, baute der Gast bis zu Halbzeit langsam eine 6 Toreführung auf. Um sich zu sammeln und zu ordnen, reichte eine Auszeit nicht aus, darum sehnte man sich die Halbzeit herbei. Diese nutzte man mit ruhigen Worten, taktischen und disziplinarischen Vorgaben um in der 2. Halbzeit weiter seinen Handball zu spielen. So begann die zweiten 30 Minuten, wie die ersten. Man arbeitet und spielte einem Rückstand, mal größer mal kleiner werdend, hinterher. Um weitere Strafen, die das Spiel verzerren, zu umgehen, stellte man sein Spiel um. So war die Devise „Angriff ist die beste Verteidigung“. Jedoch stellte der Vorsprung des Gastes eine erste Hürde da. Und Calau fing an, zu kämpfen. Aussage eines Zuschauers: „Ich war in der 51. Minute nur mal kurz draußen und als ich wieder rein kam, stand es schon unentschieden.“ Und jener Zuschauer verpasste den Anfang vom Ende. Das merkten auch die Gäste und nahmen ihre Auszeit. Ab der 51. Minute sorgte man mit einigen Einzel aber auch mannschaftlichen Aktionen für eine grandiose Aufholjagd und glich in der 53. Minute nicht nur aus, sondern zog auch auf mit 2 Toren vorbei. So zeigten Martin, Nino, Faatzy und auch ein Mathias, wie man mit kämpferischer Einzel- und Mannschaftsleistung sich selber und die Mannschaft belohnt. So wie auch in der Vorwoche, konnte sich unser Torwart Christian wieder mit einer starken Paraden auszeichnen und trug wie alle anderen zu einem gelungenen Heimspiel bei. Die Spannung in den letzten 5 Minuten war förmlich zu spüren, als der TSV versuchte, die Niederlage zu verhindern. So kam der Gast auch bis auf ein Tor ran, aber mehr ließ der HVC nicht zu. Somit setzte Mathias Keßler mit dem letzten Tor zum 32:30 den Schlusspunkt unter einem Spiel, welches an Frust, spielerischen Glanzleistungen, Spannung und Dramatik nicht zu überbieten war.
„Und die Moral von der Geschicht, das Strafen nicht den Willen bricht.“ So bleibt nach 15 Spielen der HV Calau mit 22:06 Punkten auf dem ersten Platz der Landesliga, gefolgt von der SV Eintracht Ortrand und der TSV Germania Massen.


Der HV Calau spielte mit:
im Tor:  Christian Dörrer, Jonas Jauer
im Feld:  Martin Sündermann (2), Nino Bittner (12), Ralf Rexhäuser (3), Björn Marcinkowski (3), Thomas Wendt (1),
   Lukas Konzack (2), Swen Rademacher, Christopher Faatz (7), Mathias Keßler (2),
   Nico Lehmann (3), Andre Warchold
Zeitstrafen:  HVC 8x 2min (Faatz 15., 22./ Rexhäuser 14., 21., 21./ Bittner 23./ Sündermann 28./ Keßler 54./)
TSV 4x 2min
Disqualifikationen:  HVC 2x rot (Rexhäuser 21./ Faatz, K. 22.)
TSV 0x rot
Siebenmeter:  HVC 4/6 - TSV 3/5
Trainer:  Michael Lüer, Kay Faatz


Autor:  Michael Lüer